Burg Hülshoff

Die Burg ist Stammsitz eines alten westfälischen Adelsgeschlechts, das die Geschichte des Fürstbistums und der Stadt Münster maßgeblich mitgeprägt hat. Das bei weitem bekannteste Familienmitglied aber war die Schriftstellerin: Annette von Droste-Hülshoff.

Eingebettet in die Landschaft des Münsterlandes, ungefähr 10 km westlich von Münster, liegt die Wasserburg Hülshoff, inmitten einer grünen Parklandschaft. Eine weit über 500-jährige Familientradition gab ihr das urmünsterische Gepräge und Aussehen. Das malerische Wasserschloss ist das Geburtshaus der Annette von Droste-Hülshoff (1797-1848) und der Ort, an dem sie ihre Kindheit und Jugend verbrachte. Auch deshalb kommt der Burg ein internationaler Rang zu.

Burg Hülshoff bei blauem Himmel. Foto aufgenommen auf der Brücke, die vom Burghof über die Gräfte zum Burggebäude führt.
Burg Hülshoff © Münsterland e.V., Foto: Philipp Fölting

So wie sich die Anlage gegenwärtig präsentiert, handelt es sich um einen wunderschönen Renaissancebau aus den Jahren 1540-1545 nach einem Umbau Heinrichs I von Droste-Hülshoff.

Von den bis heute erhaltenen Gebäuden ist die Hauptburg, das Herrenhaus, das älteste. Es stammt von 1545. Das Herrenhaus ist ein typisches Beispiel des münsterländischen Schloss- und Wohnbaus. Stilistisch bilden hier Spätgotik und Renaissance eine künstlerische Einheit.
Jenseits des Wassers, auf der Insel, die dem Herrenhaus vorgelagert ist, erstreckt sich die Vorburg, rechteckig, von West nach Ost. Sie wurde, wie auch die Neue Ökonomie, als Stallung genutzt.

Der 30 Hektar große Park ist heute wieder der Landschaftsgarten, als den ihn Clemens August II. von Droste-Hülshoff, der Vater von Annette von Droste-Hülshoff, ihn seinerzeit plante. Die weiträumigen Anlagen laden zu Spaziergang, Erholung und Entspannung ein.
Hier finden sich das Winter- und Sommerboskett (kleines Lustwäldchen innerhalb eines geometrisch gestalteten barocken Schlossgartens), eine Art Freilichttheater aus Hecken und Bäumen und seinerzeit ein Muss der gepflegten Gartenkultur. Eine große Liegewiese mit Sitz- bzw. Liegemöbeln, das Wildgehege, eine reizende Garteninsel und ein kleines Teehaus im Wald, laden zum Spaziergang, zur Erholung und Entspannung ein. Auch heute ist der umgebende Park im Sommer ein attraktives Ausflugsziel.

Bank im Park von Burg Hülshoff, ausgerichtet mit Blick auf Gräfte und Burg. Im Hintergrund Büsche und Bäume.
Burg Hülshoff © Münsterland e.V., Foto: Philipp Fölting

Heute befindet sich in dem Wasserschloss u.a. das Droste-Museum, das einen Einblick in das Leben der Dichterin und des Adels jener Zeit eröffnet. Das Droste-Museum befindet sich im Hochparterre der Burg – über dem im Souterrain befindlichen Restaurant.

Seit 2014 werden unter Leitung des Büros Mensen + Zora Architekten (Münster) dringend erforderliche Sanierungsarbeiten geleistet, die aus dem Denkmalschutzsonderprogramm der Bundesbeauftragten für Kultur und Medien (BKM) sowie von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz gefördert werden.

Die »Bibliothek«, einer der Räume im Museum auf Burg Hülshoff. Die Wände sind eingekleidet mit Bücherschränken. In der Mitte des Raums steht ein großer Schreibtisch mit einem alten Mikroskop darauf. Außerdem im Raum: ein Sessel, eine Lampe und ein Kronleuchter. Im Vordergrund steht eine kleine Vitrine mit Ohrringen aus dem Besitz Drostes.
Mehr Informationen zu Öffnungzeiten und aktuellen Ausstellungen auf der Burg Hülshoff findest du hier: