Das schwungvolle Motto unseres interdisziplinären Labs zum Übersetzen im 21. Jahrhundert, das in Kooperation mit TOLEDO für März geplant war, lautete »Why wait? Translate!«. Wegen Corona warten wir nun lieber doch beschwingt auf November:
Die Wartezeit vergessen lässt uns dabei eine abwechslungsreiche virtuelle Tour durch die Wortwelt Valère Novarinas. Sein Werk war in Paris Ausgangpunkt der Gründung einer »Republik der Übersetzer«. Sie wollen wir nun bald nach Münster locken und erweitern.
Dafür hat uns Leopold Verschuer ein digitales Worte-Fresspaket um Valère Novarina geschnürt – und erzählt von paradiesischen Qualen im Himmel des Autoren-Homeoffice bis zu den Freuden im Fegefeuer des Übersetzers – breitet eine Wanderung erfundener Zeitennamen aus, getragen von der tastenden Stimme Angela Winklers durch den Wald der Wörter, ein Bravourstück der Wortfindungen, durchbrochen von Zurufen des Sprach-Zarathustras Adramelech, verwirbelt und entwirrt im Zahlendelirium des Schauspielers Dominique Pinon zur Formel der Zeit, die doch allein aus Sprache besteht.
In einem Bonus track, vertont und gesungen von Aurélie Maurin, begleiten wir schließlich Leopold von Verschuer in seiner rasanten Talfahrt dahinradelnd – als Mensch der glücklichen Zahlen.
Dieser Beitrag wurde entwickelt gemeinsam mit und gefördert von TOLEDO – Übersetzer·innen im Austausch der Kulturen.