Droste-Welten

»O schaurig ist’s über’s Moor zu gehn
Wenn das Röhricht knistert im Hauche!«

— aus dem Gedicht Der Knabe im Moor von Annette von Droste-Hülshoff

Im März 2024 startet Burg Hülshoff – Center for Literature (CfL), der Programmbetrieb der Annette von Droste zu Hülshoff-Stiftung, das Projekt Droste-Welten. Im Mittelpunkt stehen unter anderem die Neukonzeption und der Umbau der beiden Droste-Museen: Burg Hülshoff und Haus Rüschhaus.

In den Droste-Welten gehen Besucher*innen auf eine Zeitreise. Sie folgen dabei den Spuren der Poetin Annette von Droste-Hülshoff. Mit Droste entdecken sie Literatur, Natur und Gesellschaftsbilder vom Biedermeier bis heute.

Droste wurde auf der Burg Hülshoff geboren und lebte später im Rüschhaus. Heute ist sie die bekannteste deutschsprachige Schriftstellerin ihrer Zeit. Rund 175 Jahre nach ihrem Tod beschäftigen uns ihre Themen nach wie vor. Unter anderem schrieb sie über Freiheit und Zwang, Krieg und Frieden, Glaube und Zweifel, Fürsorge und Liebe, Natur und Umwelt.
Das Projekt Droste-Welten wird historische und gesellschaftliche Kontinuitäten erlebbar machen. Zum Beispiel: Wie gehen wir mit Familiengeschichte und -erbe um? Oder: Was bedeutete es, als Frau sozialisiert zu werden – damals wie heute?

»Wär ich ein Jäger auf freier Flur,
 Ein Stück nur von einem Soldaten,
 Wär ich ein Mann doch mindestens nur, So würde der Himmel mir rathen; 
Nun muß ich sitzen so fein und klar, 
Gleich einem artigen Kinde,
 Und darf nur heimlich lösen mein Haar,
 Und lassen es flattern im Winde!«

— aus dem Gedicht Am Thurme von Annette von Droste-Hülshoff

Annette Droste-Hülshoffs Schreiben und Leben zeigen: Literatur hat mit Alltag und Gegenwart zu tun. Texte können uns berühren oder treffen, uns lachen lassen oder nachdenklich machen. Sie schenken uns Sprach-Welten.
Die Droste-Welten machen erlebbar, was für ein Leben die Dichterin führte und wie ihre Texte entstanden. Museen und Landschaft vereinen sich unter der Ein- und Mitwirkung der Besucher*innen dabei zu einem außergewöhnlichen Erlebnis. Konkret verbinden die Droste-Welten vier Orte:

  • die Burg Hülshoff – eine Wasserburg mit groß angelegtem Park,
  • das Haus Rüschhaus – ein barockes Landhaus mit Nutz- und Ziergarten,
  • den Lyrikweg – die Landschaft zwischen Burg und Rüschhaus,
  • und die Digitale Burg – ein Raum für Literatur im Netz.

In den Jahren 2024 bis 2026 entwickeln wir an diesen vier Orten Angebote für ganz unterschiedliche Menschen.

  • Wir gestalten die Museen in der Burg und im Rüschhaus um.
  • Wir laden Künstler*innen ein, sich mit Drostes Erbe zu beschäftigen. Hier entstehen künstlerische Pfade durch ihr Leben und ihre Texte.
  • Wir entwickeln verschiedene Routen durch die Parks und die Landschaft.
  • Wir spüren in Workshops den Veränderungen von Natur und Kultur nach.
  • Wir bepflanzen den Garten von Haus Rüschhaus neu und ernten zwischen Buchsbaum und Statuen Kräuter und Gemüse.
  • Wir machen die Orte zugänglicher für Menschen auf Fahrrädern und in Rollstühlen, mit Hör- und mit Seh-Einschränkungen.
  • Wir knüpfen Netzwerke mit Vereinen, Initiativen, Tourismus-Anbietern und anderen Kultur-Einrichtungen.

Droste-Welten heißt: entdecken und erforschen, verweilen und erholen, mitmachen und austauschen.

Die Eröffnung der neuen Dauerausstellungen ist für 2026 geplant. Die Häuser können aufgrund von Umbauarbeiten zeitweise nur eingeschränkt besuchbar sein. Informationen dazu werden auf der Website aktuell gehalten.

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