Ein Gespräch mit Yalda Yazdani und Valerie-Siba Rousparast
Eine Folge der Islamischen Revolution im Iran 1979 ist der Umstand, dass Frauen der Sologesang in der Öffentlichkeit sowie der Konzertauftritt verboten ist. Weder Sängerinnen noch Instrumentalistinnen werden im Fernsehen gezeigt. Die Musikethnologin Yalda Yazdani untersucht und dokumentiert seit 2009, wie sich die Situation von iranischen Sängerinnen in unterschiedlichen Teilen des Landes gestaltet, welche Rolle Musik in ihren Leben spielt, welche kreativen Wege sie finden, um das Verbot zu umgehen.
Im Gespräch mit der Autorin und Regisseurin Valerie-Siba Rousparast zeigt Yalda Yazdani Ausschnitte des Dokumentarfilms The Female Voice of Iran, der gemeinsam mit Andreas Rochholl und Sebastian Leitner entstanden ist. Rousparast und Yazdani erkunden anhand der Filmausschnitte gemeinsam Proteststrategien im musikbasierten Handeln der Female Voices of Iran und welche Formen des kollektiven Widerstands sich aktuell in der Revolutionsbewegung zeigen.
mit
Valerie-Siba Rousparast
Yalda Yazdani
Protesting 2022
Gerade in Revolutionen, sagt Hedwig Richter, werden die klassischen Geschlechterrolle noch einmal festgeschrieben: Frauen nähen die Blusen für die Freiheitskämpfer, besticken ihre Flaggen und heilen ihre Wunden. Welche geschlechtspezifischen Formen von Aktivismus prägen die Gegenwart? Wie viel Platz haben solidarische Beziehungsweisen im Widerstand? Wem wird im Protest Autorität zugeschrieben und welche Handlungsspielräume und Revolutionsformen kann die Digitalität ermöglichen? In den folgenden Veranstaltungen will das Team von INSERT FEMALE ARTIST gemeinsam mit Burg Hülshoff – Center for Literature (CfL) mit Autor*innen, Expert*innen und dem Publikum in unterschiedlichen Formaten ins Gespräch über die Grenzen, Ressourcen und Beziehungsweisen von Revolutionen der Gegenwart kommen.
Hinweis
Der Talk findet in englischer Sprache statt.