Der Medienkünstler Daniel Laufer hat die Novelle Die Judenbuche von Annette Droste-Hülshoff gelesen und Motive aus dem Text entnommen. Aus ihnen hat er einen atmosphärischen Film gemacht. Er nimmt eine Perspektive ein, die in der Novelle nicht vorkommt: The Geometry of Hope stellt die Witwe des ermordeten Juden Aaron in den Mittelpunkt, erzählt von ihrer Trauerarbeit. Noch Jahrzehnte später sind sie und ihr inzwischen erwachsener Sohn mit dem Gedenken an den ermordeten Vater beschäftigt.
Fast nebenbei porträtiert Daniel Laufers Film auch das jüdische Leben zwischen Stadt und Land im Ostwestfalen-Lippe des späten 18. Jahrhunderts. Denn gedreht wurde ein wichtiger Teil des Films im Fachwerkhaus des 1783 ermordeten jüdischen Händlers Soistmann Berend. Die Akte zu diesem realen Mordprozess hatte damals der Onkel der Schriftstellerin Droste-Hülshoff verfasst. Die Akten-Texte wurden ihr zur Vorlage für die eigene literarische Arbeit.
The Geometry of Hope berührt diese Zusammenhänge und erschafft einen Raum für das Erinnern. Im Herbst 2022 zeigte das CfL den Film als Mehrbild-Installation in der Halle B am Hawerkamp. In der Reihe Projektionen könnt ihr ihn nun in der Digitalen Burg sehen.
Projektionen ist Teil der Reihe Mit den Gespenstern leben (haunting|heritage), gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes, die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen im Förderprogramm Regionales Kultur Programm NRW, die Commerzbank-Stiftung und die Kunststiftung NRW.
Eine Koproduktion mit LITFILMS Festival 2022 und Freilichtmuseum Detmold.