Ken Yamamoto, Mitglied des Künstler*innenkollektivs parallelgesellschaft, begleitet den Rundgang durch die Ausstellung KÖRPER:SPRACHEN am Tag des Offenen Denkmals. In Schrift-, Bild- und Lautsprache verhandelt das Künstler*innenkollektiv parallelgesellschaft den kolonialisierten Körper und sein Verhältnis zum ideologischen Staatsapparat Sprache.
Der Körper geht der Sprache voraus: mit Augen und Ohren, mit Händen und Stimmbändern. Die Sprache derweil beschreibt den Körper nicht nur. Sie schreibt sich ein in den Körper und schreibt ihn fort. Redigiert ihn gemäß den Regeln der herrschenden Grammatik. Kürzt und formuliert ihn um. Transkribiert und katalogisiert seinen Klang. Übersetzt und zerlegt ihn in seine syntaktischen Einzelteile. Bis der Körper, den Grammatiken der Fremdherrschaft unterworfen, droht vom Subjekt zum Objekt zu geraten. In den Räumen der Dauerausstellung der Burg Hülshoff tritt die Ausstellung KÖRPER:SPRACHEN in den Dialog mit Exponaten und Besucher*innen.
Die Ausstellung ist Teil des Projekts Schatten des Schattens: Sprache in (post)kolonialen Zeiten, einer Kooperation von Burg Hülshoff – Center for Literature (CfL), der LWL-Kommission für Mundart- und Namenforschung Westfalens und dem Germanistischen Institut der Universität Münster, gefördert durch die LWL-Kulturstiftung im Rahmen von »POWR! Postkoloniales Westfalen-Lippe« und der Stiftung der Sparkasse Münsterland Ost.