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Gegenwartserde

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Lesung, Vortrag und Gespräch mit Aouefa Amoussouvi & Saskia Köbschall, Daniel Falb und Gilly Karjevsky

Die Veranstaltung findet im Rahmen des Netzwerk GegenwartsErde statt. Das Netzwerk ist die Idee einer kollaborativen Fokussierung von Kulturinstitutionen auf die gegenwärtigen Veränderungen der Erde im Zeichen von Klimawandel, Extraktivismus und Digitalisierung, auf unsere (ungleichen) Verstrickungen in sie. Das Netzwerk möchte bestehende und zukünftig mögliche Fähigkeiten von Kulturinstitutionen und Akteur*innen, die damit einhergehenden Krisen zu bewohnen und zu gestalten, identifizieren und herausbilden.
Das Netzwerk GegenwartsErde weiß, dass die Gegenwärtigkeit der Gegenwartskünste eine ebenso komplexe Signatur trägt wie der Planet, und will künstlerischen und aktivistischen Positionen einen Raum geben, die sich mit dieser planetarischen Komplexität befassen, die sie bespielen, problematisieren, dekolonisieren und bewohnbarer machen.

Aouefa Amoussouvi ist eine in Berlin lebende französisch-beninische multidisziplinäre Wissenschaftlerin und Kuratorin. Sie promovierte in Theoretischer Molekularer Biophysik an der Humboldt-Universität zu Berlin und ist Ko-Direktorin des Institute of Endotic Research. Von 2014 bis 2017 arbeitete sie als Projektmanagementassistentin und wissenschaftliche Beraterin im SAVVY Contemporary – Laboratory of Form- Ideas in Berlin.

Saskia Köbschall ist Kuratorin, Wissenschaftlerin und Lektorin. Sie absolvierte ihr MA Studium an der New School for Social Research in New York als Fulbright Stipendiatin, wo sie auch an der Parsons School of Design unterrichtete. Von 2011 bis 2017 war sie Managerin und Teil des kuratorischen Teams von SAVVY Contemporary.

Aouefa Amoussouvi und Saskia Köbschall haben unter anderem gemeinsam an dem Projekt The Roots of Our Hands Deep as Revolt: Entangled Colonialities of the Green gearbeitet. Das Projekt erforschte die Geschichte dieser Ausgrenzungen, stellet das koloniale Narrativ der Dualität von Mensch/Natur in Frage und verband Umweltdiskurse mit antikolonialen Kämpfen. Durch Ausstellungen, Performances, diskursive Programme und eine Publikation untersuchte das Projekt, wie diese Diskrepanz Umweltdiskurse, -politik und -praktiken bis heute tiefgreifend geprägt hat. Es beleuchtet auch die Art und Weise, wie antikoloniale und dekoloniale Kämpfe die Binarität von Mensch/Natur und die damit verbundene Vorstellung von der Beziehung zwischen dem menschlichen Körper, der Natur und ›Zivilisation‹ in Frage gestellt haben.

Daniel Falb ist Lyriker und Theoretiker. 2024/25 ist Falb Stipendiat des Berliner Programms Künstlerische Forschung mit dem Projekt Earth Spirits: AI Animism and Non-Human Poetry. Davor ging es in seiner Arbeit viel um die Theorie des Anthropozäns, naturalistische Metaphysik, Ästhetik und Poetologie. Jüngst erschien, verfasst mit Armen Avanessian, Planeten Denken. Hyper-Antizipation und Biografische Tiefenzeit.

Gilly Karjevsky ist Kuratorin für kritische Ortspraktik (Rendell). Ihre derzeitigen Forschungsprojekte nehmen urbane Kuration und kollektive Autotheorie in den Fokus. Sie ist Mitbegründerin von Floating Berlin und kuratiert dort Climate Care, das Residenzprogramm Urban Practice und einen partizipatorischen Lexikonprozess. Sie ist Mitbegründerin der Soft Agency und Kodirektorin von 72 Hour Urban Action. Derzeit ist sie Gastprofessorin für Social Design an der HFBK in Hamburg.

mit
Aouefa Amoussouvi,
Saskia Köbschall,
Daniel Falb und
Gilly Karjevsky

Hinweis

Beginn: 19:00
Einlass: 18:30

GegenwartsErde Netzwerk ist eine Kooperation von Burg Hülshoff - Center for Literature (CfL), brut Wien, Fritz-Hüser-Institut, Spreepark Art Space und wird gefördert vom Fonds Darstellende Künste aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien.