KÖRPER:SPRACHEN

Eine Ausstellung von parallelgesellschaft mit Etritanë Emini, Moshtari Hilal, Miedya Mahmod, Fatima Moumouni, Nazanin Noori, Paula Reissig, Tanasgol Sabbagh, ተመስገን ተስፉ (Temye Tesfu), Norwin Tharayil, Ralph Tharayil, சிந்துஜன் வரதராஜா (Sinthujan Varatharajah), Ken Yamamoto

Burg Hülshoff

Der Körper geht der Sprache voraus: mit Augen und Ohren, mit Händen und Stimmbändern. Die Sprache derweil beschreibt den Körper nicht nur. Sie schreibt sich ein in den Körper und schreibt ihn fort. Redigiert ihn gemäß den Regeln der herrschenden Grammatik. Kürzt und formuliert ihn um. Transkribiert und katalogisiert seinen Klang. Übersetzt und zerlegt ihn in seine syntaktischen Einzelteile. Bis der Körper, den Grammatiken der Fremdherrschaft unterworfen, droht vom Subjekt zum Objekt zu geraten.

In Schrift-, Bild- und Lautsprache verhandelt das Künstler*innen-
Kollektiv parallelgesellschaft den kolonialisierten Körper und sein Verhältnis zum ideologischen Staatsapparat Sprache. In den Räumen der Dauerausstellung der Burg Hülshoff tritt die Ausstellung
KÖRPER:SPRACHEN in den Dialog mit Exponaten und Besucher*innen.

Foto aus der Ausstellung KÖRPER:SPRACHEN. Kunstwerk von Moshtari Hilal vor der Ahnengalerie. Das Werk besteht aus einer Metallkonstruktion, die an das Gerüst eines Kubus denken lässt. Darin hängt an dünnen Fäden ein textiles Objekt, das an einen Teppich erinnert. Die Fläche des Objekts ist bunt. Es handelt sich um abstrakt wirkende Formen. Aus der Entfernung meint man Personen erkennen zu können.
Kunstwerk von Moshtari Hilal vor der Ahnengalerie, Foto: Hanna Neander

Akteur*innen

weitere Künstler*innen:
Etritanë Emini
Fatima Moumouni
ተመስገን ተስፉ (Temye Tesfu)

Künstlerische Leitung: Jenny Bohn
Kuration: parallelgesellschaft
Produktionsleitung: Oliver M. Pawlak
Vermittlung: Adriana Mota und Rita Zimmermann
Grafik: Studio Pandan
Ausstellungstechnik: Dennis Kipp und Jannis Carbotta

Förderer

Die Ausstellung ist Teil des Projekts Schatten des Schattens: Sprache in (post)kolonialen Zeiten, einer Kooperation von Burg Hülshoff – Center for Literature (CfL), der LWL-Kommission für Mundart- und Namenforschung Westfalens und dem Germanistischen Institut der Universität Münster, gefördert durch die LWL-Kulturstiftung im Rahmen von »POWR! Postkoloniales Westfalen-Lippe« und der Stiftung der Sparkasse Münsterland Ost.