DROSTE DIGITAL

Handschriften - Räume - Installationen

Vom 16.09.2022 bis 30.09.2023 war die Ausstellung DROSTE DIGITAL auf Burg Hülshoff zu sehen. Nach der Station im Literaturmuseum der Moderne – Deutsches Literaturarchiv Marbach, wo sie vom 12. November 2023 bis 7. April 2024 zu sehen war, wurde sie vom 22. August bis zum 20. Dezember 2024 im Stabi Kulturwerk in Berlin gezeigt. Vom 02. März bis 28. September 2025 ist sie auf Burg Vischering zu sehen.

Filmstill des Films zur Eröffnung von Droste Digital« auf Burg Hülshoff. Schwarzer Hintergrund mit weißer Schrift. Darauf geschrieben der Titel der Ausstellung.

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Zum ersten Mal macht eine Ausstellung die digitalisierten Handschriften der Dichterin Annette von Droste-Hülshoff zugänglich. Erlebt auf Burg Hülshoff, dem Geburtsort der Poetin, den Kosmos ihrer mikroskopisch kleinen Handschriften. Auf der Burg könnt ihr sechs neue Räume entdecken. Um die Handschriften in die Gegenwart zu holen, haben wir Schriftstellerinnen und Künstler*innen-Kollektive eingeladen, sich mit den Textbildern zu beschäftigen und einzelne Räume zu gestalten.

Die ausgewählten Handschriften gehören zum Meersburger Nachlass, der mit 1500 Textseiten ungefähr zwei Drittel des gesamten Nachlasses der Schriftstellerin umfasst. Der herausragende Kulturschatz besteht aus sehr unterschiedlichen Textsorten, zum Beispiel Reinschriften von und Entwürfe zu Gedichten, Motivsammlungen, Briefe sowie Notizen, Quittungen und Listen. Der Nachlass gehört der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, wird verwaltet von der Staatsbibliothek zu Berlin und wurde vom LWL-Archivamt für Westfalen erstmals umfassend digitalisiert. Diese Digitalisate bilden die Grundlage für die Ausstellung DROSTE DIGITAL.

Die Digitalisate findet ihr im Bestand des Westfälischen Literaturarchivs mit der Nummer 1064 / Annette von Droste-Hülshoff (Meersburger Nachlass) unter diesem Link: https://www.archive.nrw.de/archivsuche?link=FINDBUCH-Find_20a2eec7-5f3f-4cd5-a157-08122b603ac6

Digitalisat eines Manuskriptblatts zur Motivsammlung der »Judenbuche« von Droste. Das Manuskriptblatt ist im Querformat abgebildet. Die Fläche des Blatts ist nicht sehr hoch, aber sehr breit und war in der Mitte längs gefaltet. Das Blatt ist überzogen von Drostes kleiner Handschrift.
Digitalisiertes Handschriften-Manuskriptblatt Motivsammlung »Die Judenbuche« © LWL-Archivamt für Westfalen

Im Dokumentarfilm Digitizing Droste. Zu Besuch im LWL-Archivamt für Westfalen folgen wir zusammen mit Katharina Tiemann vom LWL-Archivamt dem Prozess der Droste-Handschriften im Archivamt: Von der Restaurierung über die Digitalisierung bis zur Erschließung.

Filmstill aus »Digitizing Droste«. Der Film zeigt den Prozess des Digitalisierens von Handschriften im LWL-Archivamt. Das Filmstill zeigt einen Scanner, mit erleuchteter Oberfläche und einer Handschrift Drostes darauf. Eine mitarbeitende Person des Archivamts hält mit der linken Hand das Blatt an einer Ecke fest.

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Die Autorin Dorothee Elmiger befasst sich mit der Motivsammlung zur Judenbuche und gestaltet das Studierzimmer von Drostes Vater. Die Schriftstellerin und Lyrikerin Nora Gomringer setzt sich mit dem Frühwerk Bertha oder die Alpen auseinander und verwandelt Drostes Kinder- und Jugendzimmer. Almut Pape und Emese Bodolay vom Künstler*innen-Kollektiv Anna Kpok haben sich mit der Musikerin Laura Eggert zusammen getan, um aus dem Gedichtzyklus Klänge aus dem Orient eine begehbare Landschaft zu entwickeln, die Teil eines ganzen Orient-Kosmos der Droste ist. Das internationale Künstlerinnen-Kollektiv Hyphen-Labs (Ece Tankal und Carmen Aguilar y Wedge) befasst sich ausgehend vom Gedichtzyklus Die Elemente mit dem Verhältnis von Natur und Kultur im einstigen Badezimmer.

» […] Fühlst du das Herz in dir,
nicht heiß
Doch ehrlich, uns entgegen
schlagen,
Dein Wort kein falsch und
trügend Gleis,
Befleckend was die Lippen
tragen, […]«

— aus »Ungastlich oder nicht?« von Annette von Droste-Hülshoff

In zwei weiteren Räumen wird in das Thema der digitalisierten Handschriften eingeführt, unter anderem wird der Prozess der Digitalisierung selbst beleuchtet, aber auch wie sich die Seiten beim Schreibprozess der Droste gefüllt haben. Eine App begleitet die Ausstellung und erweitert die historischen Räume. Du kannst die App gleich hier im App Store oder im Google Play Store herunterladen und die Räume von Zuhause aus erkunden.

Akteur*innen

Idee & Konzeption: Dr. Jörg Albrecht
Projektleitung: Oliver M. Pawlak (seit 07/2021), Kerstin Mertenskötter (01-06/2021)
Projektassistenz: Sonja-Anna Lesniak
Künstler*innen: siehe oben, sowie
Roman Hagenbrock
Digitalisierung Droste-Handschriften: LWL-Archivamt für Westfalen
Entwicklung Ausstellungsapp: DroidSolutions
Ausstellungsszenographie Vermittlungsraum: Studio Mimese
Vermittlung: Anna Stern, Christiane Hütter, Sonja Lesniak, Oliver M. Pawlak
Grafik: Kruse & Müller
Presse & Kommunikation: Judith Frey, Jutta Büchter
Videografie: Philipp Wachowitz
Ausstellungstechnik: Brigitte Hamar
Begleitende Seminare und Arbeit an Ausstellungsinhalten:
Seminar der Editionswissenschaft an der Bergischen Universität Wuppertal. Leitung: Ulrich Rummel
Germanistisches Seminar and der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster. Leitung: Dr. Katharina Grabbe.

Förderer

Die Ausstellung Droste Digital ist eine Eigenproduktion von Burg Hülshoff – Center for Literature und wird gefördert durch die LWL-Kulturstiftung und die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien im Programm »Digitalisierung in Kultur und Medien«.
In Kooperation mit der Staatsbibliothek zu Berlin, der LWL-Literaturkommission für Westfalen, dem LWL-Archivamt, dem Literaturmuseum der Moderne – Deutsches Literaturarchiv Marbach, Burg Vischering und dem Kulturgut Haus Nottbeck.
Präsentiert von Westfälische Nachrichten und kultur.west.