Rüschhaus
Der Begriff Deep Work kommt ursprünglich aus dem Bereich der Informatik und beschreibt einen Zustand tiefer Konzentration. Diese Art der Versenkung in ein Thema kennen wir auch aus künstlerischen Arbeitsprozessen, insbesondere dem literarischen Schreiben.
Mit unserer Ausstellung Deep Work | Schreiben und Coden erforschten wir den Zusammenhang von Schreiben und Coden, von Menschensprache und Maschinensprache. Beide verfügen über eine Syntax, also bestimmte Regeln und Muster und beide arbeiten mit dem Alphabet als einer geordneten Menge von Grundzeichen.
In der ersten Etage des Rüschhaus entdeckten wir: Bereits im 19. Jahrhundert gab es entscheidende Entwicklungen, die unsere digitale Gegenwart erst ermöglicht haben. Eine Augmented-Reality-App machte das im Schreibzimmer von Annette von Droste-Hülshoff mit virtuellen Ausstellungsobjekten erfahrbar: Wir begegneten Ada Lovelace, die als erste Programmiererin gilt und über eine poetische Wissenschaft nachdachte. Wir lernten den Jacquard-Webstuhl und das Lochkarten-System als erste Software kennen und näherten uns dem Zusammenhang der Kulturtechnik des Strickens und Webens mit dem Coden.
Eine Etage höher präsentierte ein Codingraum Ausstellungsbeiträge von Gegenwartskünstler*innen und Wissenschaftler*innen. In Filmen, 3D-Videos und Performances ging es um das Geschlechterverhältnis beim Coden, Textmaschinen und künstlerisches Schreiben im Digitalen.